
Bei der Begleitung auf dem Geistlichen Weg geht es um die eigene Person in ihrer Beziehung zu sich selbst, zu Mitmenschen und Mitwelt und zu Gott. Geistliche Begleitung hat mit dem ganzen Menschen zu tun. Hier kann alles Raum haben, was zum Leben gehört, die Deutung von Erlebnissen, der Umgang mit Fragen, Zweifeln, Sehnsucht, Angst … Geistliche Begleitung ist der Ort, an dem jemand Zeit hat, zuhört, nicht wertet, stehen lässt und hilft, eigene Antworten, Entscheidungen, Wege zu finden.
Begleiterinnen und Begleiter auf dem Geistlichen Weg sind darin ausgebildet, sich anderen zuzuwenden, sie sind dem Seelsorgegeheimnis verpflichtet und nehmen selbst Begleitung in Anspruch.
Nicht selten steht am Anfang einer Geistlichen Begleitung eine Krise, die zu bedenken und zu deuten ist. Geistliche Begleitung ist jedoch nicht eigentlich Krisenintervention, es geht eher darum, in guten und in schweren Tagen für die eigene Seele zu sorgen. Oft entdecken Begleitete neue Orientierungen in der Gestaltung des Glaubens- und Lebensweges, die eigene Identität wird gestärkt, der Alltag wird in einem guten Verhältnis von „ora et labora“ neu geordnet. Häufig werden auch neue Formen der Schriftbetrachtung und der Meditation gefunden.
Geistliche Begleitung findet in der Regel alle 4-5 Wochen in einem etwa einstündigen Gespräch statt. Sie kann sich über Monate aber auch Jahre erstrecken. Voraus geht ein Sondierungsgespräch zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Abklären von Erwartungen.